Forschungskooperation zwischen Armenien und Österreich

Shownotes

Armenien hat einen langen Transformationsprozess vom Sowjetsystem zur Marktwirtschaft durchgemacht. Dennoch ist das Land und seine Menschen mit den vielfältigen sozialen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Problemen konfrontiert. Die Folgen der Covid-19-Pandemie, aber auch das Wiederaufflammen des Krieges in Berg-Karabach haben Einfluss auf die Entwicklung des Landes und stellen die Menschen vor komplexe gesellschaftliche Herausforderungen. Um diese zu bewältigen, werden die unterschiedlichen Wissenszugänge der Universitäten rege genützt – sie führen akademisches, praktisches und lokales Know-How zusammen und zeigen Lösungswege auf. Diese Transdisziplinarität weist nicht nur die Einbindung der Universitäten in den Problemlösungsprozess deutlich hervor, sondern sie bietet auch die Möglichkeit zur Stärkung der Rolle der Universitäten in der Gesellschaft. Das war nicht immer selbstverständlich, denn das sowjetische Modell des Marxismus-Leninismus war in Europa einzigartig: An den Universitäten wurde getrennt gelehrt und geforscht. Freie Forschung war nicht an den Universitäten, sondern an der dafür gegründeten Akademie der Wissenschaften vorgesehen.

Der gebürtige Armenier Tigran Keryan hat vor einigen Jahren mit einem Stipendium im Rahmen des APPEAR-Programms, das aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit (OEZA) finanziert und im OeAD umgesetzt wird, sein Doktorat an der Universität für Bodenkultur abgeschlossen. Seine Expertise umfasst transdisziplinäres Forschen und Lernen, Citizen Science, Ökosystemleistungen, nachhaltige Regionalentwicklung und naturbasierte Lösungen.

Derzeit lebt, arbeitet und lehrt Tigran Keryan in Wien. In dieser Sendung von „Welt im Ohr“ spricht er über seine Bemühungen, die gemeinsame Wissensproduktion zwischen Wissenschafter/innen, Praktikerinnen, Praktiktern und politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern zu fördern. Er schildert seinen Beitrag rund um Veränderungen im armenischen Hochschulsystem und berichtet über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Integration transdisziplinärer Ansätze in post-sowjetische akademische Institutionen.

Anhand des APPEAR-Projektes „Ecosystem Services Assessment through a Participatory Approach for Sustainable Water Resources Management in ArmeniaEcoServ, einer Kooperation zwischen der Yerevan State University (YSU), der Armenian Academy of Sciences und der BOKU, an der er aktiv beteiligt ist, spricht Tigran Keryan erstmals auf Deutsch und zeigt anhand von Beispielen, wie partizipative Methoden, basierend auf dem Citizen Science Ansatz, zu einem nachhaltigen Management von Wasserressourcen in Armenien beitragen.

Gestaltung: Maiada Hadaia (Verantwortlich für den Sendungsinhalt)

Im Interview: Dr. Tigran Keryan, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien

Musik:

Kommentare (1)

Mai

spannender Beitrag

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