Unsichtbare Talente – Bildung und soziale Teilhabe hochbetagter Menschen
Shownotes
Das Bild von Menschen über 80 ist in Europa nicht selten eines der gebrechlichen Alten, die der Gesellschaft und ihren Familien weit mehr zur Last fallen als etwas beizutragen, ihre Bildung abgeschlossen haben und ohnehin nicht in der Lage sind, aufgrund fehlender (oder verloren gegangener) Kompetenzen an sozialen und gesellschaftlichen Prozessen teilzunehmen. Im besten Fall werden sie verniedlicht, im schlimmsten einfach nicht mehr ernst genommen. Frauen wie Lotte Tobisch, die auch mit 93 noch sehr aktiv am (öffentlichen) Leben teilnehmen, bilden die Ausnahme, nicht die Regel.
Freilich leisten viele Menschen im hohen Alter einen wichtigen Beitrag, sie engagieren sich z.B. ehrenamtlich in Vereinen, unterstützen ihre Familien und tragen das (weitergebbare) Wissen all ihrer Lebensjahre in sich.
Dennoch kursieren Studien, in denen erklärt wird, dass das menschliche Gehirn seine höchste Leistungsfähigkeit mit 20, 40 oder 60 Jahren erreiche, danach baue es ab und mit den Jahren werde Lernen und das Neugenerieren von Wissen immer mühseliger.
Aufbauend auf dem Erasmus+ Projekt „active 80+“, das sich insbesondere den Helfer/innen und Freiwilligen in der Arbeit mit Hochbetagten widmete und wissenschaftsbasierte Instrumente und Leitfäden für diese Arbeit entwickelte, sollen in dem Folgeprojekt „invisible talents“ hochbetagte Menschen – insbesondere 80+ – adressiert werden. Ausführliche Informationen hierzu bietet auch dieser Factsheet.
In dieser Sendung sprechen wir über realitätsferne, das Älterwerden und Altsein betreffende Bilder, über Normalität im Alter, darüber, wie weit „alte Menschen“ überhaupt als eine soziale Gruppe verstanden werden können und über neurowissenschaftliche, gesellschaftliche sowie psychologische Aspekte, die Bildung und soziale Teilhabe bis ins hohe Alter begünstigen oder aber verhindern.
Gestaltung und Moderation: Doris Bauer (Verantwortlich für den Sendungsinhalt)
Gäste:
Ass.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Johann Lehrner, Neuropsychologe und Psychotherapeut, Schwerpunkt u.a. Gerontopsychologie, tätig u.a. an der Medizinischen Universität Wien und in freier Praxis
Mag.a Anita Rappauer, Koordinatorin der Projekte „invisible talents“ und „active 80+“, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei queraum. kultur- und sozialforschung
Friedrich Roiser, im Vorstand des Instituts Lebensbegleitendes Lernen, Sozial- und Lebensberater, jahrzehntelange Erfahrung in ehrenamtlicher Mitarbeit in Pflegeheimen, Pensionist
Musik: Not from Georgia - Freedom; Robin Grey - Somewhere; Charles Hurowitz - Already there. Nachzuhören auf Jamendo einer Community für freie, legale und unlimitierte Musik, die unter Creative Commons Lizenzen veröffentlicht wurde.
Zukünftig wird Welt im Ohr vermehrt Themen aus den vielfältigen Wirkungsbereichen des OeAD aufgreifen und medial behandeln - wie Bildung, Internationalisierung, Mobilität und internationale Kooperationen.
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